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Freiherr von Fritsch Denkmal / Wermsdorf " />

Freiherr von Fritsch Denkmal Schloss Hubertusburg

am Westflügel des Hauptschlosses Hubertusburg

Es war ein bedeutender Tag, als am 24. März 2007 an der Hubertusburg das Denkmal für den sächsischen Friedensstifter eingeweiht wurde. Damit wurde dem Freiherren nach 244 Jahren nochmals eine Würdigung für seine Unterhändlerrolle bei der Beendigung des Siebenjährigen Krieges erbracht.

Der gewaltige Felsbrocken ist aus dem Wermsdorfer Steinbruch. An ihm ist die kunstvoll gearbeitete Sandsteinplatte mit dem goldgefärbten Rahmen und dem schwarzen Antlitz des Freiherren befestigt. Der Auftraggeber für die verspätete Ehrung ist der „Freundeskreis Hubertusburg“.

Dazu der Vorsitzende des Freundeskreises Dr. Georg Müller: „Den Eintrag unserer Hubertusburg in das Buch der Weltgeschichte haben wir Herrn Freiherr von Fritsch zu verdanken“. Schließlich war er damals der Verhandlungsführer Sachsens beim Hubertusburger Friedensschluss im Jahr 1763, worauf hin Preußen verpflichtet wurde, seine Truppen aus Sachsen abzuziehen.
Geschaffen wurde das Denkmal von den Händen des Künstlers Joachim Zehme.

Thomas Freiherr von Fritsch

Fritsch war der Sohn des bekannten Leipziger Verlagsbuchhändlers Thomas Fritsch. Nach dem Jurastudium in Leipzig und Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Frankreich und England trat er 1727 in den kursächsischen Justiz- und Verwaltungsdienst. Aus Unzufriedenheit mit der Politik des Premierministers Graf Brühl schied Fritsch jedoch 1741 aus seinen kursächsischen Ämtern. Kaiser Karl VII. berief ihn 1742 als Reichshofrat nach Frankfurt; Kaiser Franz I. übertrug ihm 1745 das Amt des Reichspfennigmeisters für die ober- und niedersächsischen Reichskreise.

Fritsch heiratete 1728 die aus reicher Leipziger Kaufmannsfamilie stammende Sophie Winkler. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Seit 1729 lebte die Familie hauptsächlich auf dem Rittergut Seerhausen bei Riesa; später erwarb Fritsch noch das Rittergut Zschochau sowie das Gut Mautitz.
1730 wurde Fritsch in den Adelsstand und 1742 in den Freiherrenstand erhoben. Er starb am 1. Dezember 1775 in Dresden.

Schloss und Park Seerhausen verblieben bis 1945 im Besitz der Familie Fritsch. Das Schloss wurde 1949 jedoch gesprengt. Ein Förderverein widmet sich seit 2004 der Sanierung des Schlossparks.
Von der rücksichtslosen Besetzung Kursachsens durch die preußischen Truppen im Siebenjährigen Krieg war auch Fritsch stark betroffen. Seinen Gütern wurden hohe Kontributionen auferlegt; sein Dresdner Stadthaus ging bei der preußischen Bombardierung Dresdens im Juli 1760 in Flammen auf. In dieser Zeit suchte Fritsch erneut den Kontakt zu König August III. und Premierminister Graf Brühl, die sich während des Krieges nach Warschau zurückgezogen hatten. In Briefen an den Premierminister schilderte Fritsch die Not des Landes und drang auf rasche Maßnahmen, um den völligen wirtschaftlichen Zusammenbruch Kursachsens abzuwenden. Der König ernannte Fritsch daraufhin im April 1762 von Warschau aus zum Präsidenten einer Restaurierungskommission, die umfassende Gutachten und Empfehlungen für den Wiederaufbau Kursachsens erarbeiten sollte.

Die Restaurierungskommission war vom 30. April 1762 bis zum 5. August 1763 tätig. Sie fertigte insgesamt 34 Gutachten, zu denen noch verschiedene Denkschriften Fritzschs traten. Fritsch bewährte sich als Kommissionspräsident derart, dass König und Premierminister ihn auch zum kursächsischen Unterhändler für die mit Preußen zu führenden Friedensverhandlungen ernannten. Als sächsischer Bevollmächtigter unterzeichnete Fritsch am 15. Februar 1763 den Frieden von Hubertusburg.