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Aus der Historie

Vielfältige archäologische Funde belegen:

 

 

Wermsdorf und seine Umgebung waren bereits Siedlungsgebiet von Menschen der Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Nur die alten Flurkarten aus dem Jahr 1840 geben uns Hinweise über die Art der Gründung des Ortes.

 

Die ersten schriftlichen Nachrichten über die Ortsteile unserer Gemeinde stammen aus der Zeit von 1185 (Collm) bis 1428 (Lampersdorf).

 

Wermsdorf wurde im Jahre 1206 zum ersten Male urkundlich erwähnt. Eigentlich wird in dieser älteren Urkunde vom 31. März 1206 vom Orte selbst gar nichts gesagt, sondern nur von seinem Dorfherrn. Damals war vom Marktgrafen Dietrich ein Streit zwischen dem Bischof von Meißen und dem Burggrafen von Dohna geschlichtet worden. Der Burggraf hatte auf Meißener Territorium ein Kastell erbaut, so dass der Bischof darüber Klage führte. Unter anderen Zeugen unterschrieb diesen Vergleich auch ein Henriecus de Wermboldisdorf. Das war sicherlich ein ritterlicher Feudalherr, dem Wermsdorf als Lehen gehörte. Dass es sich dabei tatsächlich um Wermsdorf handelt, bestätigen Urkunden aus späterer Zeit, in der das Geschlecht derer von Wermboldisdorf öfters erwähnt wird.

 Aus der Historie 1 

 

 

In dieser Art haben deutsche Bauern in den früheren slawischen Gebieten ihrer Dörfer angelegt, vor allem dort, wo sie erst das Land roden mussten. Solche Dörfer bezeichnet man als Waldhufendörfer. 10 Pferdner werden durch all die Jahrhunderte genannt, die in Wermsdorf ansässig waren.

 

Einer davon war der Schenkwirt vom heutigen „Goldenen Hirsch“, der in verschiedener Hinsicht eine Sonderstellung einnahm. Erstens hat er den doppelt so großen Grundbesitz wie die übrigen Bauern, nämlich 2 Hufen, und zweitens lagen seine Felder auf der östlichen Seite des Dorfbaches, also dort, wo auch das Rittergut seinen Besitz hatte und der Boden besser ist.

 

Aus dieser Urkunde sowie auch aus späteren geht hervor, dass sich Wermsdorf einmal im Besitz einer adligen Familie befand, die dem Ort den Namen gab.

 Aus der Historie 2 

 

Der adlige Grundherr Innocenz von Starschedel verkaufte im Jahr 1565 seinen Besitz an den sächsischen Kurfürsten August I., genannt „Vater August“. Das war aber nicht der legendenumwobene August der Starke, denn dieser wurde erst im Jahre 1670 geboren. Seit dieser Zeit war die Entwicklung Wermsdorfs untrennbar verbunden mit dem sächsischen Herrscherhaus der Wettiner. Sie erkannten frühzeitig, dass sich die hiesige Gegend hervorragend für ausgedehnte Jagden eignete. Wermsdorf entwickelte sich bald zu einem beliebten Aufenthaltsort der sächsischen Herrscher.

 

In den Jahren 1608 – 1610 wurde unter Kurfürst Christian II. ein Jagdschloss – später das Alte Jagdschloss genannt – errichtet.

 

Dieses genügte schon bald nicht mehr den Ansprüchen des Kurfürsten Georg I., so dass er durch Baumeister Simon Hoffmann das Schloss in den Jahren 1617-1626 im Stil der Deutschen Renaissance umbauen und vergrößern ließ. Die Wirren des 30- jährigen Krieges unterbrachen für Jahrzehnte die eigentliche Zweckbestimmung des Jagdschlosses.

 

 

Erst 1685 kam wieder ein sächsischer Kurfürst zur Jagd nach Wermsdorf. Besonders Kurfürst Friedrich August I., in der Geschichte als August der Starke bekannt, fand Gefallen an den für die Jagd geeigneten Wäldern. Er übergab das Wermsdorfer Jagdschloss im Jahre 1696 seinem Statthalter Fürst Egon von Fürstenberg als seinen Stammsitz und beauftragte Fürstenberg, die hiesigen Wälder für die Parforcejagd (Hetzjagd) einzurichten. Das höfische Leben entwickelte sich immer mehr im Schloss, so dass die Räumlichkeiten im Alten Jagdschloss bald nicht mehr genügten. August der Starke gab am 3. November (Hubertustag) 1721 vom Alten Jagdschloss aus den Befehl zum Bau einer neuen Schlossanlage, des Jagdschlosses Hubertusburg, benannt nach dem Schutzpatron der Jagd. Es war das größte und schönste Schloss auf Sachsens Boden, ein Prachtbau, wie er damals vielleicht in ganz Europa kaum herrlicher zu sehen war. Mit großem Prunk wurden Hofjagden begangen und in den Sälen fanden rauschende Feste statt.

 Aus der Historie 3 

Die „Glanzzeit“ der Hubertusburg nahm im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) ein jähes Ende. Der Preußenkönig Friedrich II. ließ als Vergeltungsmaßnahme für sein u.a. durch sächsische Truppen schwer beschädigtes Schloss Charlottenburg bei Berlin das Schloss Hubertusburg 1761 restlos plündern. So kommt es, dass es keinerlei Einrichtungen und Kunstgegenstände aus der höfischen Zeit mehr besitzt. Nur die katholische Kapelle blieb erhalten.

 

Durch den „ Frieden von Hubertusburg“, der 1763 den Krieg beendete, ging das Schloss Hubertusburg in die europäische Geschichte ein.


Heute beherbergt das Alte Jagdschloss die Gemeindeverwaltung Wermsdorf, eine Touristinformation sowie ein kulturelles Begegnungszentrum. Die historischen Stallungen werden vom Schlossgestüt genutzt.

 Aus der Historie 4 

In der Hubertusburg befindet sich das Sächsische Fachkrankenhaus Hubertusburg sowie eine Werkstatt zur Erhaltung von Bibliotheksgut, die zum Sächsischen Staatsarchiv gehört. Darüber hinaus erzählen zwei sehenswerte Ausstellungen, der restaurierte Ovalsaal, die Königsloge und die katholische Kapelle die Geschichte des Schlosses eindrucksvoll. Eine Ausstellung der besonderen Art beleuchtet die Nutzung des Schlosses aus einem ganz anderen Blickwinkel. Sie erzählt die Lebensgeschichte von Karl-Hans Janke, einem Patienten der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses auf Schloss Hubertusburg mit unzweifelhaft technischer Begabung, einem Künstler und Konstrukteur.

 

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