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Wermsdorfer Wald

Die Landschaft Wermsdorfs hat nicht nur durch die zahlreichen Seen und Teiche ihren Reiz. Erst der sie umgebende Wald schafft die nötige Erholung und Entspannung. Die ausgedehnten Waldflächen nehmen mehr als die Hälfte des heutigen Gemeindegebietes ein.

Als Mitte des 16. Jahrhunderts die sächsischen Kurfürsten Besitzer des Waldes wurden, begannen sie diesen zu vermehren. Der Wald bestand überwiegend aus Eichen und Buchen. Eine kleine Anzahl von Birken und Erlen war vorhanden. Nur im Luppaer Wald gab es Kiefern. Das alte Nutzholz wurde geschlagen. Der Wald ergänzte sich selbst. Der Zustand des Waldes war damals schlecht. Schuld daran waren die Nutzung des Waldes als Weideplatz und der überstarke Wildbestand. Kurfürst Friedrich August I., König von Polen, in der Geschichte als „August der Starke“ bekannt, fand Gefallen an den für die Jagd geeigneten Wäldern. Er übergab das Wermsdorfer Jagdschloss im Jahre 1696 seinem Statthalter Fürst Egon von Fürstenberg als seinen Stammsitz und beauftragte Fürstenberg, die hiesigen Wälder für die Parforcejagd (Hetzjagd) einzurichten.

1822 wurde auf Veranlassung Heinrich von Cottas, Begründer der Forstakademie Tharandt, regelmäßiger Kahlschlag eingeführt und mit der planmäßigen Umwandlung in Nadelwald begonnen. Die Viehhütung und der Wildbestand wurden verringert. Im Laufe der Umwandlung war um 1900 der Anteil der Nadelhölzer von anfangs 6% auf ca. 90% gestiegen. Die Zuwachsrückgänge und die Gefährdung der Fichtenbestände auf Grund des zu geringen Niederschlages führten mit Beschluss von 1922 wieder zur Abkehr von der Fichtenwirtschaft. Bis 1980 war der Nadelholzanteil bereits auf 60% gesunken.

Durch das Sächsische Forstamt wird in den nächsten zwei Jahrzehnten ein verträglicher Anteil von 40% Nadelholz angestrebt. Heute dient die Jagd als Mittel der Anpassung der Wildbestände an den Wald. Im Wermsdorfer Wald ziehen Rot-, Schwarz- und Rehwild ihre Fährte. Neben einem geringen Damwildbestand spielen Fuchs und Stockente jagdlich eine Rolle. Das außergewöhnliche Wegenetz des Wermsdorfer Waldes, welches den gesamten Wald in gleichmäßige Rechtecke einteilt, ist auf seine bereits erwähnte Einrichtung zur Parforcejagd zurückzuführen. Als Grundlinie für die Neuvermessung der Wege diente damals die Fluchtlinie vom Turm von Schloss Hubertusburg zum Turm des Domes von Wurzen – die heutige Straße nach Sachsendorf. Die erhaltene Wegeeinteilung ist die Grundlage für ein ausgedehntes und markiertes Netz von Wanderwegen mit Schutzhütten und Ausgangsparkplätzen. Auch Radwanderern und Reitern werden Touren durch das heutige Landschaftsschutzgebiet empfohlen.