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Fischerstele / Wermsdorf " />

Fischerstele am Döllnitzsee

Mit dem Bau des Döllnitzsees in den Jahren 1981 bis 1983 wurde durch den VEB Binnenfischerei Wermsdorf der Auftrag an den Leipziger Künstler Bruno Kubas ausgelöst, dieses Kunstwerk zu errichten. Mit diesem Werk sollte dargestellt werden, wie sich Tradition und Fortschritt der Binnenfischerei mit der beruflichen Tätigkeit und der Naturverbundenheit des Fischers und seiner Umwelt vereinen. Außerdem sollte der über 400 jährigen Binnenfischertradition in der Gegend um Wermsdorf ein Denkmal gesetzt werden.

Auf der Stele sind 4 Fischerfiguren abgebildet:

1. Die erste Figur stellt einen Fischer mit großem Zuchtkarpfen dar. Das wertvollste, was ein Fischer besitzt, sind seine Zuchtfische. Schon im Mittelalter wurden diese Zuchtfische in spezielle Teiche umgesetzt, um möglichst viele Nachkommen zu erzeugen. Jeder Laichfisch bringt ca. 500.000 Stück nachkommen. Laichkarpfen sind Ausdruck der Fruchtbarkeit und die Grundlage für die Karpfenteichwirtschaft.

2. Der zweite Fischer birgt ein Netz voller Fische. Hier wird die reiche Fischernte symbolisiert. Heute wird in der Karpfenteichwirtschaft weniger auf Masse und Intensivierung, aber dafür um so mehr auf Qualität und artgerechte Haltung gesetzt.

3. Der dritte Fischer zeigt, dass die heutige Produktion nicht mehr nur allein durch manuelle Kräfte bewältigt werden kann. Mit Hilfe der modernen Technik wurde in den letzten Jahren die Arbeit der Teichwirte erleichtert. Der Einsatz von Fischaufzügen, Förderbändern, Sortiergeräten, Belüftungsaggregaten und Spezialfahrzeugen sind aus der Arbeit der Binnenfischer nicht mehr wegzudenken.

4. Die vierte Figur symbolisiert die praxisnahe Anwendung der Wissenschaft in diesem Beruf. Das Wasser als wichtigstes Produktionsmittel wird in dieser Qualität von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Die Untersuchung des Wassers auf Nähr- und Schadstoffe, auf Sauerstoffgehalt und Naturnahrung, sichttiefe und Temperatur gehören heute zur alltäglichen Arbeit der Teichwirte.

 

Die Naturverbundenheit des Fischerberufes, die Verbindung der Produktion und die Nutzung der Teiche zur Umwelt und zur Natur wird in vielen Details sichtbar. So sind der Krebs und der Frosch ein Ausdruck für gute Wasserqualität. Fischadler und Graureiher gehören genauso zur Artenvielfalt der Teichlandschaft wie Enten, Biber und Kiebitze. All diese Tiere sind ebenfalls auf der Stele abgebildet und vervollkommnen in geeigneter Weise das Bild der Teichlandschaft.

Das Kunstwerk das am Döllnitzsee in der Nähe des neuen Hotels steht, wurde 1993 an den Sächsischen Landesfischereiverband e. V. durch die Wermsdorfer Fisch GmbH mit Zustimmung der Treuhand und beurkundet in das Verbandseigentum übergeben. Für die Pflegearbeiten des Umfeldes der Stele gebührt Herrn Georg Stähler – Geschäftsführer der Teichwirtschaft Wermsdorf an dieser Stelle ein herzlicher Dank.

Vielleicht sollte man die Stele beim nächsten Besuch in dieser reizvollen Kulturlandschaft der Wermsdorfer Teiche einmal aufsuchen und anschauen. Es lohnt sich!

Text: Udo Seidlitz; Dr. Stefan Sieg

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